ACR/EULAR-Klassifikationskriterien für Systemische Sklerose (2012)
Erläuterungen
Die neuen Klassifikationskriterien beinhalten ein ausreichendes Kriterium, zwei Ausschlusskriterien sowie sieben weitere Items, wobei ab einem bestimmten Schwellenwert eine Klassifikation als systemische Sklerose (SSc) erfolgt.
Die Klassifikationskriterien umfassen ein ausreichendes Kriterium zur Diagnose von SSc: Wenn eine Patientin oder ein Patient eine Hautverdickung an den Fingern beider Hände aufweist, die sich proksimal über die Metakarpophalangealgelenke (MCP) hinaus erstreckt, werden dafür allein 9 Punkte vergeben. Dies reicht bereits aus, um die Person als an SSc erkrankt zu klassifizieren, eine weitere Punktevergabe ist dann nicht notwendig.
Andernfalls wird das Punktesystem angewendet, bei dem die Punktzahlen für positive Manifestationen innerhalb der einzelnen Kategorien aufsummiert werden. Dabei wird pro Kategorie nur der jeweils höchste Einzelwert gezählt, selbst wenn mehrere Manifestationen in einer Kategorie vorliegen. Zum Beispiel: Bei Hautverdickung oder Fingerkuppenläsionen wird nur das höher bewertete Kriterium berücksichtigt.
Die bewerteten Domänen sind:
Hautverdickung der Finger
Fingerkuppenläsionen (digitale Ulzera oder Eindellung der Fingerspitzen)
Teleangiektasien
Auffällige Kapillaren in der Nagelfalz
Pulmonale arterielle Hypertonie und/oder interstitielle Lungenerkrankung
Raynaud-Phänomen
Sklerodermie-assoziierte Antikörper
Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 19 Punkte.
Hoogen F, et al. (2013), '2013 Classification Criteria for Systemic Sclerosis: an American College of Rheumatology/European League Against Rheumatism Collaborative Initiative', Arthritis & Rheumatology, vol. 65, no. 11, pp. 2737-2747. DOI: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/art.38098.